Google Fotos hat sich längst als eine der beliebtesten Cloud-Speicherlösungen für Smartphone-Nutzer etabliert. Doch während die automatische Gesichtserkennung durchaus praktisch ist, um Fotos von bestimmten Personen schnell zu finden, kann sie in manchen Situationen auch unerwünscht sein. Vielleicht möchten Sie verhindern, dass bestimmte Gesichter prominent in Ihrer Fotobibliothek angezeigt werden, oder Sie haben datenschutzrechtliche Bedenken bezüglich der Gesichtserkennung.
Warum Gesichter in Google Fotos verstecken?
Die Gründe für das Ausblenden von Gesichtern können vielfältig sein. Manche Nutzer möchten Ex-Partner oder unerwünschte Personen nicht ständig in den Vorschlägen sehen, andere haben Bedenken bezüglich der Privatsphäre ihrer Kinder oder möchten verhindern, dass Gäste bei der gemeinsamen Betrachtung von Fotos bestimmte Personen entdecken. In Unternehmen kann es auch wichtig sein, Gesichter von Mitarbeitern oder Kunden zu schützen.
Die automatische Gesichtserkennung von Google ist zwar beeindruckend genau, aber sie sammelt gleichzeitig biometrische Daten, die sensibel sind. Durch das gezielte Ausblenden bestimmter Gesichter behalten Sie mehr Kontrolle über diese Informationen, ohne komplett auf die praktischen Funktionen verzichten zu müssen.
Schritt-für-Schritt: Gesichter dauerhaft verstecken
Der Prozess ist überraschend einfach, wird aber oft übersehen, da die entsprechende Option etwas versteckt liegt. Öffnen Sie zunächst die Google Fotos App auf Ihrem Smartphone oder navigieren Sie zur Web-Version auf Ihrem Computer.
Zugang zur Gesichtsgruppierung
Tippen Sie in der App auf den Tab „Suchen“ am unteren Bildschirmrand. Hier finden Sie unter anderem die automatisch erkannten Gesichter Ihrer Kontakte. Falls diese Funktion bei Ihnen noch nicht aktiviert ist, können Sie sie in den Einstellungen unter „Gesichtsgruppierung“ einschalten – auch wenn Sie sie hauptsächlich zum Verstecken nutzen möchten.
Das gewünschte Gesicht auswählen
Scrollen Sie durch die angezeigten Gesichter und tippen Sie auf dasjenige, das Sie ausblenden möchten. Google Fotos zeigt Ihnen nun alle erkannten Fotos dieser Person an. An dieser Stelle wird vielen Nutzern erst bewusst, wie umfassend die Gesichtserkennung arbeitet – oft werden sogar Bilder erfasst, auf denen die Person nur im Hintergrund zu sehen ist.
Die Verstecken-Option aktivieren
Oben rechts in der Ansicht finden Sie drei vertikale Punkte – das Menü-Symbol. Tippen Sie darauf und wählen Sie „Ergebnisse für dieses Gesicht ausblenden“. Google fragt Sie zur Sicherheit noch einmal nach, ob Sie diese Aktion wirklich durchführen möchten. Nach der Bestätigung verschwindet das Gesicht aus allen Suchergebnissen und Vorschlägen.
Was passiert mit versteckten Gesichtern?
Ein wichtiger Punkt: Die Fotos selbst werden nicht gelöscht oder verändert. Sie bleiben in Ihrer Bibliothek erhalten und sind weiterhin über andere Suchbegriffe, Orte oder Datumsangaben auffindbar. Lediglich die automatische Gesichtserkennung und die entsprechenden Vorschläge werden unterdrückt.
Das bedeutet auch, dass Sie die Funktion jederzeit rückgängig machen können. Versteckte Gesichter lassen sich in den Einstellungen unter „Ausgeblendete Personen“ wieder einblenden. Diese Flexibilität macht die Funktion besonders wertvoll für temporäre Situationen oder wenn sich Ihre Meinung ändert.
Erweiterte Datenschutz-Strategien
Das Verstecken einzelner Gesichter ist nur ein Baustein einer umfassenden Datenschutz-Strategie in Google Fotos. Kombinieren Sie diese Funktion mit anderen Einstellungen für maximalen Schutz Ihrer Privatsphäre.
Gesichtserkennung komplett deaktivieren
Wer grundsätzlich keine Gesichtserkennung wünscht, kann diese in den Einstellungen unter „Gesichtsgruppierung“ vollständig ausschalten. Bedenken Sie jedoch, dass bereits erstellte Gruppierungen bestehen bleiben – Sie müssen diese separat löschen.
Sharing-Einstellungen überprüfen
Besonders kritisch wird es, wenn Sie Alben oder Fotos mit anderen teilen. Versteckte Gesichter bleiben auch in geteilten Inhalten verborgen, aber die ursprünglichen Fotos sind natürlich weiterhin sichtbar. Prüfen Sie regelmäßig Ihre geteilten Alben und Berechtigungen.
Technische Details und Grenzen
Die Gesichtserkennung von Google arbeitet mit maschinellem Lernen und wird kontinuierlich verbessert. Das bedeutet aber auch, dass neue Fotos derselben Person möglicherweise zunächst nicht als versteckt erkannt werden, wenn sich das Aussehen stark verändert hat oder die Bildqualität schlecht ist.
Bei sehr ähnlich aussehenden Personen kann es zu Verwechslungen kommen. Google gruppiert manchmal Geschwister oder Familienmitglieder zusammen, sodass das Verstecken einer Person unbeabsichtigt auch andere Personen betreffen könnte. Kontrollieren Sie daher die Gruppierungen vor dem Verstecken.
Praktische Anwendungsfälle
In der Praxis erweist sich diese Funktion als besonders nützlich für professionelle Fotografen, die Kundenfotos verwalten, aber die Privatsphäre ihrer Kunden schützen möchten. Auch Eltern schätzen die Möglichkeit, Fotos ihrer Kinder vor neugierigen Blicken zu schützen, ohne auf die praktischen Sortierfunktionen verzichten zu müssen.
Ein weniger offensichtlicher Anwendungsfall sind Fotos von Veranstaltungen oder Partys, wo möglicherweise Personen abgebildet sind, die nicht in den Suchergebnissen erscheinen sollen. Durch das präventive Verstecken solcher Gesichter vermeiden Sie peinliche Situationen beim Zeigen von Fotos.
Die Funktion zum Verstecken von Gesichtern in Google Fotos bietet eine elegante Balance zwischen Funktionalität und Datenschutz. Sie ermöglicht es, die Vorteile der automatischen Gesichtserkennung zu nutzen, während gleichzeitig sensible oder unerwünschte Inhalte kontrolliert werden können. Durch die einfache Handhabung und die Möglichkeit zur Rücknahme ist sie ein wertvolles Werkzeug für jeden, der seine digitalen Fotos bewusst und sicher verwalten möchte.
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